"Wir wollen Menschenfreunde sein und bleiben"

Ein Standpunkt von Regina Schmidt-Kühner, stellvertretende Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands

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Fünf Wochen liegt der Bundeskongress der NaturFreunde in Kaiserslautern nun zurück. Doch die zweieinhalb Tage mit intensiven Diskussionen sind weiter präsent. 

Selten habe ich einen Bundeskongress der NaturFreunde so debattierfreudig erlebt. Es war anstrengend, aber sehr inspirierend. Und es hat bestätigt: Wir NaturFreunde haben wunderbare Menschen im Verband, die sich einbringen, um ihn weiterzuentwickeln. Dass es manchmal knirscht, gehört dazu. Doch am Abend können wir uns in die Augen schauen und gemeinsam bei einem Wein, einem Bier oder einem Saft sitzen und lachen. 

Wir hatten den Kongress bewusst als Arbeitskongress angelegt. Angesichts der großen Verunsicherungen, die es in der Welt, in unserem Land und auch bei vielen unserer Mitglieder gibt, wollten wir unsere grundsätzlichen Positionen überprüfen, anpassen oder bestätigen. Dies sollte im Bewusstsein der Geschichte und der Erfahrungen unseres Verbandes geschehen. Das bedeutete, Weichen zu stellen und Arbeitsaufträge zu adressieren. Und dies haben wir getan. 

Für mich war insbesondere folgendes wichtig: 

  • Wir sind ein Verband mit vielfältigen Aktivitäten, vom Sport in der Natur bis hin zur politischen Aktion. Wir wollen Menschenfreunde sein und bleiben. 
  • Wir sind ein Verband aller Generationen. Gemeinsam wollen wir den Verband weiterbringen. Das betrifft auch das Thema Digitalisierung.
  • Der Einsatz für Frieden ist und bleibt Kern unseres Engagements. Nichts rechtfertigt Krieg. Viel wichtiger ist es, dass die Menschheit die großen Herausforderungen wie Klimawandel und Biodiversitätskrise gemeinsam löst. Das erfordert Austausch, Vertrauen und gemeinsames Handeln. 
  • Angesichts der Rechtsentwicklung – auch in unserem Land – sagen die NaturFreunde: Hand in Hand gegen Rassismus und für eine Gesellschaft in der Tradition des Humanismus und der Aufklärung. Wir lassen uns nicht einschüchtern, wir sehen in Angriffen auf Nicht-Regierungsorganisationen einen Angriff auf Demokratie und Meinungsfreiheit.
  • Am Jahrestag der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl bekräftigten wir unser Nein zur Atomkraft. Und nicht zuletzt: Wir wollen unseren Verband stärken. Unsere Mitgliederkampagne „Sag ja zu den NaturFreunden“ geht weiter. Dazu haben wir bereits einen breiten Erfahrungsschatz, den wir nutzen können. Das zeigten die Arbeitsgruppen beim Kongress. 

Es gibt viel zu tun, ganz klar. Es ist wird auch nicht immer einfach sein. Die Idee unseres Verbandes, Frieden mit Mensch und Natur – oder anders formuliert: NaturFreunde sind Menschenfreunde – trägt uns dabei. 

Daher freue ich mich auf die kommende gemeinsame Arbeit mit vielen spannenden Diskussionen und viel gemeinsamen Handeln.

Regina Schmidt-Kühner
Stellvertretende Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands

(Dieser Standpunkt ist bereits erschienen in NATURFREUNDiN 2-25, Mitgliedermagazin der NaturFreude Deutschlands.)